„Campus Muengersdorf“ – Initiative des hl. Josefmaria

Zum 1. 0ktober 2009 wird das Studentinnenheim Müngersdorf nach anderthalbjähriger Sanierung und Modernisierung unter neuem Namen wieder eröffnet.

Zum 1. 0ktober 2009 wird das Studentinnenheim Müngersdorf nach anderthalbjähriger Sanierung und Modernisierung unter neuem Namen wieder eröffnet.

Der neue „Campus Muengersdorf“ umfasst neben dem Studentinnenheim, dem „International College“, ein „Domestic Management Center“, das die hauswirtschaftliche Verwaltung des College übernimmt, und ein „Conference Center“ für externe Veranstaltungsreihen, die einen interdisziplinären Austausch und den Blick über die Grenzen des eigenen Studiums hinaus ermöglichen.

Hier treffen sich Studentinnen aus allen Kontinenten

Das erste Studentenheim in Madrid als Vorbild

Vor 52 Jahren, am 24. August 1957, hatte der hl. Josefmaría bei einem Besuch in Köln einer kleinen Gruppe von Mitgliedern, den Auftrag gegeben, ein großes, modernes Studentinnenheim zu bauen. (s. dazu einen Auszug aus dem Artikel Das Studentinnenheim Müngersdorf – eine Initiative des heiligen Josemaría: 1957-1966 von derselben Autorin) An diesem Tag hatte der Gründer des Opus Dei zum ersten Mal in einem Zentrum des Werkes in Deutschland die heilige Messe gefeiert. Danach setzte er sich mit den Bewohnerinnen eine Weile zusammen. Das kleine Studentinnenheim, zwei Etagen eines Mietshauses am Kölner Eigelstein, gefiel ihm gut. Es war bescheiden, aber liebevoll eingerichtet. Es erinnerte ihn an „Ferraz“, das erste Studentenheim, das der Gründer des Opus Dei 1934 selbst in Madrid errichtet hatte.

Albertus-Magnus-Denkmal an der Universität zu Köln

Der Gründer hatte damals Stil und Ambiente des Studentenheims geprägt, das Vorbild für alle späteren Einrichtungen dieser Art wurde. Als „herzlich, bestimmt von Frömmigkeit, Studium und Apostolat“ beschreibt einer der damaligen Studenten die Atmosphäre von „Ferraz“. Die Studenten fühlten sich zu Hause. Der hl. Josefmaria kümmerte sich um sie, wenn sie krank waren, und bot ihnen als Priester und väterlicher Freund geistlichen Rat und Hilfe an.

Jahre später fasst der hl. Josemaría in einem Interview mit der Madrider „Gaceta Universitaria“ (5.10.1967) die charakteristischen Züge solcher und anderer Initiativen im Hochschulbereich zusammen. Er hebt besonders die Erziehung zu persönlicher Freiheit und Eigenverantwortung, den Geist des Zusammenlebens ohne jedwede Diskriminierung und die Haltung wirklicher Brüderlichkeit hervor (Gespräche mit Msgr. Escrivá de Balaguer, Köln 3. Aufl. 1981, Nr. 84).

Arbeit im Team - eine zeitgemäße Herausforderung

Das Kölner Projekt – ein Abenteuer im Geist des hl. Josefmaria

Die jungen Frauen griffen 1957 die Anregung des Gründers, ein größeres und besseres Studentinnenheim in Köln zu bauen, sofort auf. Die äußeren Bedingungen waren für ein solches Projekt nicht gerade günstig: Sie waren wenige, ohne Geld, ohne Erfahrung, noch im Nachkriegsdeutschland. Sie brauchten fast zehn Jahre, um ein geeignetes Grundstück zu finden, die Finanzierung zu sichern, den Bau und die Einrichtung zu bewältigen. In dieser Zeit ermutigte sie der hl. Josefmaria auf vielfältige Weise, das Projekt zu Ende zu bringen und vor allem für die apostolischen Früchte ihrer Arbeit zu beten. Im Mai 1966 war das Studentinnenheim Müngersdorf schließlich bezugsfertig und zählte damals mit mehr als 100 Einzelzimmern zu den besten und modernsten Einrichtungen in Köln.

Das im Campus Muengersdorf integrierte Domestic Management Center

Marlies Kücking, die am 24. August 1957 dabei war, schrieb später, dass eine so menschliche und gleichzeitig übernatürliche Art, apostolische Unternehmungen anzuregen, Ausdruck des heiligmäßigen Lebens des Gründers des Opus Dei war. Er habe sie angesichts der damaligen Lage nicht beunruhigen, sie aber doch anspornen wollen, über ein größeres Haus zu verfügen, um mehr Menschen erreichen zu können. Er habe nicht gewartet, bis die materiellen Mittel vom Himmel fielen. Als Kind Gottes habe er aber auf die göttliche Vorsehung vertraut. Und dieser Glaube habe ihn Dinge tun lassen, die – rein menschlich gesehen – unmöglich erschienen (Ein Mann des Glaubens, in: César Ortiz ( Hg.), Josemaría Escriva. Profile einer Gründergestalt, Köln, 2002, S. 391).

43 Jahre nach der Ersteröffnung präsentiert sich der Campus Muengersdorf zum Wintersemester 2009/10 wiederum mit einem anspruchsvollen Bildungskonzept (www.campus-muengersdorf.de ) im Geiste des Gründers.

Dr. Barbara Schellenberger