Der heilige Josefmaria Escrivá in Rom

Von 1946 bis zu seinem Tod 1975 lebte Josefmaria Escrivá in Rom. Er kannte und liebte diese Stadt, weil sie der Sitz Petri ist. Es gibt sehr viele Plätze in Rom, die zum Gründer des Opus Dei in irgendeiner Beziehung stehen. Im Folgenden soll nur eine kleine Auswahl vorgestellt werden.

Von 1946 bis zu seinem Tod 1975 lebte Josefmaria Escrivá in Rom. Er kannte und liebte diese Stadt, weil sie der Sitz Petri ist: »Ich fühle mich römisch, weil römisch soviel heißt wie universal, katholisch; weil dies bedeutet, daß ich den Papst zärtlich liebe, il dolce Cristo in terra, wie die heilige Katharina von Siena zu sagen pflegte, die ich wie eine sehr liebe Freundin verehre (...). Römisch sein ist kein Zeichen von Partikularismus, sondern im Gegenteil von echter ökumenischer Gesinnung; es setzt den Wunsch voraus, sein Herz weit zu machen und alle darin aufzunehmen.« (Hl. Josefmaria Escrivá, Homilie Loyal zur Kirche). Es gibt sehr viele Plätze in Rom, die zum Gründer des Opus Dei in irgendeiner Beziehung stehen. Im Folgenden soll nur eine kleine Auswahl vorgestellt werden.

Via Aurelia

Dieses Photo ist von der Via Aurelia Antica aus aufgenommen. Der Abend dämmerte bereits, als der heilige Josefmaria Escrivá am 23. Juni 1946 von dieser Straße aus zum ersten Mal die Silhouette der Peterskuppel erblickte. »Sichtlich ergriffen betete er mit lauter Stimme das Credo«, erinnert sich José Orlandis, der ihn begleitete. Einen Tag zuvor war er mit einem Schiff aus Barcelona im Hafen von Genua eingelaufen: es war seine erste Romreise.

Piazza di Città Leonina

Im obersten Stockwerk dieses Hauses an der Piazza di Città Leonina, nur wenige Schritte von den Kolonnaden von Sankt Peter entfernt, befand sich die erste Wohnung des heiligen Josefmaria in der Ewigen Stadt. Die erste Nacht durchwachte er im Gebet für den Papst und die Kirche und betrachtete dabei von der Terrasse aus die Fenster des päpstlichen Wohnsitzes.

Der Petersdom

Ubi Petrus, ibi Ecclesia, ibi Deus. Wo Petrus ist, dort ist die Kirche, und dort ist Gott. Schon von Jugend auf fühlte der heilige Josefmaria sich sehr römisch. Und als er in Rom lebte, ging er oft in die Peterskirche, um dort mit großer Andacht zu beten. »Soll ich dir den Weg beschreiben, den ich immer nehme?«, fragte er eines Tages jemanden, der gerade erst in Rom angekommen war. »Zuerst gehe ich in die Sakramentskapelle: dort bete ich eine Statio und eine geistige Kommunion. Dann grüße ich die Jungfrau Maria am Altar der Madonna della Socorso. Und schließlich knie ich am Altar der Beichtkapelle nieder und bete dort – voll Glauben an die Kirche – ein Credo.«

Manchmal, wenn es dunkel wurde und der Platz verlassen da lag, ging er hinunter und machte einen Spaziergang durch die Kolonnaden, den er mit einem Credo beendete.

Via Margutta

Zwischen 1947 und 1960 wurde unter großen Opfern der Hauptsitz des Opus Dei eingerichtet. Der heilige Josefmaria ließ sich bei der Ausstattung dieser Gebäude von zahlreichen Vorbildern inspirieren, die er in der Ewigen Stadt entdeckt hatte, und kaufte oft auf Trödelmärkten ein. »Vater, woher haben Sie denn diesen verstümmelten Ritter?«, wurde er einmal vor der Statue eines mit einer Toga bekleideten Römers gefragt. »Ich nenne ihn den Kopflosen. Die Statue ist nicht echt. Sie ist eins von diesen nachgemachten antiken Stücken … Wir haben sie für zwei Groschen bei Jandolo in der Via Margutta gekauft.«

Piazza dell'Esedra (Piazza della Repubblica)

1953 mußte der Gründer wegen seines schweren Diabetes regelmäßig morgens nüchtern zur Blutuntersuchung in die Via Nazionale. »Eines Morgens«, so erzählte Álvaro del Portillo später, »gingen wir, da wir nicht mehr nach Hause konnten, zum Frühstück in eine Bar an der Piazza dell'Esedra; ich bestellte für jeden von uns einen Milchkaffee und ein Croissant. Als man uns bedient hatte, kam eine Bettlerin und bat den Gründer um ein Almosen. Er antwortete, ohne zu zögern: ›Ich habe kein Geld; das einzige, was ich habe, hat man mir spendiert – das sagte er, weil ich bezahlt hatte –, dieses Frühstück hier: nimm es, und Gott segne dich.‹ Daraufhin bot ich ihm mein Frühstück an und fügte hinzu, daß ich noch eines bestellen würde; doch er antwortete: ›Nein, nein, es ist gut, ich habe schon gefrühstückt.‹«

Via Appia

Auf der Höhe des Hauses Via Appia Nummer 110 biegt ein Weg zu den Calixtus-Katakomben ab. Am 4. Juli 1946 feierte der heilige Josefmaria Escrivá die Messe in der dortigen Grabkapelle der Päpste. Schon als junger Mann verehrte er die ersten Christen: »Sie haben ihre christliche Berufung von Grund auf gelebt; sie haben nach der Vollkommenheit gestrebt, zu der sie durch die einfache und zugleich großartige Tatsache ihres Getauft-Seins berufen waren.«

Centro Elis

Am 21. November 1965 weihte Papst Paul VI. die Gebäude des Centro Elis (Via Sandro Sandri 71) im Viertel Tiburtino ein. Centro Elis dient der Facharbeiterbildung, die Papst Johannes XXIII. den Mitgliedern des Opus Dei besonders ans Herz gelegt hatte. Auch der heilige Josefmaria Escrivá wohnte der Zeremonie bei. »Ich wollte ihn auf den Knien erwarten«, erklärte er später, »als ein Priester, der den Papst und die katholische Kirche wie verrückt liebt.« Der Heilige Vater eilte ihm entgegen, half ihm auf und umarmte ihn. Nach der Feier faßte er ihn an den Schultern und sagte zu ihm: »Alles, alles hier ist Opus Dei.«

Villa Tevere

In Villa Tevere, Viale Bruno Buozzi, lebte Josefmaria Escrivá von 1947 bis zu seinem Tod. Dort befindet sich der Zentralsitz der Prälatur Opus Dei, dessen Errichtung in Zeiten größter finanzieller Engpässe dem unerschütterlichen Glauben des Gründers, seinem beharrlichen Gebet und dem unermüdlichen Einsatz von Álvaro del Portillo zu verdanken war. Im Untergeschoß des Gebäudes findet sich die Prälaturkirche Maria vom Frieden, wo die sterblichen Überreste des heiligen Josefmaria verehrt werden.

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