Die Geburt Jesu

Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war (Lk 2, 5–7).

»Ein Befehl ging von Kaiser Augustus aus, alle Bewohner des Reiches aufzuzeichnen. Jeder mußte daher in seine Vaterstadt gehen. – Auch Josef reist mit der Jungfrau Maria von Nazaret nach Judäa in die Stadt, die Betlehem heißt, da er aus dem Haus und Geschlecht Davids ist (Lk 2,1–5).

Und in Betlehem kommt unser Gott zur Welt: Jesus Christus! – In einem Stall, denn in der Herberge gibt es keinen Platz. Seine Mutter wickelt ihn in Windeln und legt ihn in eine Krippe (Lk 2,7).

Kalt. – Ärmlich. – Ich bin Josefs Diener. Wie gut er ist! – Er behandelt mich wie seinen Sohn. – Und er verdenkt es mir nicht, wenn ich das Kind in meine Arme nehme und es unter zärtlichen, glühenden Worten Stunde um Stunde halte!

Ich küsse es – tu du es auch –, und ich wiege es in meinen Armen und singe vor ihm und nenne es König, Liebe, mein Gott, mein Ein und mein Alles!«

Der Rosenkranz, Die Geburt Jesu

In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. (Lk 2, 8–12).

»Jesus Christus, Deus Homo, Jesus Christus, Gott-Mensch. Dies ist eine der magnalia Dei, der Großtaten Gottes, die wir in Dankbarkeit vor dem Herrn betrachten müssen. Er ist gekommen, Frieden auf Erden den Menschen guten Willens zu bringen – allen Menschen, die ihren Willen dem Willen Gottes gleichförmig machen wollen: nicht nur den Reichen und nicht nur den Armen, allen Menschen, allen Brüdern. Denn wir alle sind Brüder in Jesus, Kinder Gottes, Brüder Christi: seine Mutter ist unsere Mutter.

Es gibt nur ein Volk auf Erden, das Volk der Kinder Gottes. Wir alle müssen dieselbe Sprache sprechen, jene, die uns unser Vater lehrt, der im Himmel ist: die Sprache des Zwiegesprächs Jesu mit seinem Vater, die Sprache, die man mit dem Herzen und dem Verstand spricht, die Sprache, die ihr jetzt in eurem Gebet benutzt. Es ist die Sprache kontemplativer Menschen, die ein spirituelles Leben führen, weil sie sich ihrer Gotteskundschaft bewusst geworden sind. Eine Sprache, die sich in Impulsen des Willens, in Erleuchtungen des Verstandes, in Regungen des Herzens und in Entscheidungen zum rechten Leben, zum Guten, zur Freude und zum Frieden kundtut.

Schauen wir auf das Kind in der Krippe, das wir lieben. Schauen wir auf es, wohlwissend aber, daß wir vor einem Geheimnis stehen. Wir müssen dieses Geheimnis durch den Glauben annehmen und, ebenfalls durch den Glauben, seinen Sinn vertiefen. Dazu ist die demütige Haltung nötig, die einer christlichen Seele eigen ist: nicht das Bestreben, die Größe Gottes auf die ärmliche Ebene menschlichen Begreifens und Deutens zu beschränken, sondern die Einsicht, daß dieses Geheimnis in seiner Dunkelheit Licht ist, das das Leben der Menschen erhellt.«

Christus begegnen, Nr. 13