Ein Ring und ein Regenbogen

Deutschland

Mein alter Vater schenkte mir seinen wertvollen Ring. Ich trug ihn noch an der Hand während wir auf der Heimreise in einem kleinen See badeten. Plötzlich war der Ring fort! Was würde ich meinem Vater sagen wenn er auf den Ring zu sprechen käme? Der See war zwar nur eine gut fußballfeldgroße hüfthohe Pfütze, aber ganz aufgewühlt trübe mit kiesigem Grund. Vater Escrivá, lass mich den Ring finden! Nichts. Aber plötzlich erinnerte ich mich dass ich meinem kleinen Sohn einen Ball zugeworfen hatte. Mir fiel die Stelle ein. Von dort tastete ich mit meinen Füßen den Grund in Richtung des Wurfes ab. Nach kurzem Suchen hatte ich ihn gefunden, wider alle Wahrscheinlichkeit!

Ein Glücksgefühl durchrann mich, vor allem weil hinter dem unsichtbaren Vorhang ein anderer Vater zu spüren war.

Ein anderes Mal fuhr ich während eines leichten Sommergewitters übers Land. Lieber Vater Escrivá, eigentlich könntet ihr mir einen Regenbogen zum Zeichen eurer Anwesenheit schenken. Angehalten, sorgfältiger Rund-um-Blick: kein Regenbogen. Verzeihung für den Ungläubigen-Thomas-Akt. Weiterfahrt. Regenbogen vergessen. Aber dann auf einer ganz geraden Strecke direkt vor meinen Augen, da wo sich Himmel und Erde berühren, erschien ein daumengroßer Regenbogen. Er erinnerte mich an jene kleine Rauchsäule welche den Israeliten auf einem Bild meiner Kinderbibel voran gezogen war. Ich konnte ihn nicht übersehen. Jubel! Hinter dem Vorhang ist der Himmel!