Erziehung und bürgerliche Verantwortung

Ein Mensch oder eine Gesellschaft, die auf die Not und die Ungerechtigkeit nicht reagieren und sich nicht bemühen, sie zu lindern, sind nicht Mensch und nicht Gesellschaft nach dem Maße des liebenden Herzens Christi.

Eine Gesellschaft, die die Liebe des Herzens Jesu widerspiegelt

Ein Mensch oder eine Gesellschaft, die auf die Not und die Ungerechtigkeit nicht reagieren und sich nicht bemühen, sie zu lindern, sind nicht Mensch und nicht Gesellschaft nach dem Maße des liebenden Herzens Christi. Unter ständiger Bewahrung eines weiten Freiheitsraumes bei der Ausarbeitung und Anwendung konkreter Lösungen und folglich innerhalb eines selbstverständlichen Pluralismus müssen die Christen in ihrem Eifer übereinstimmen, der Menschheit zu dienen. Sonst wäre ihr Christentum nicht das Wort und das Leben Jesu, sondern eine Maske und ein Betrug. Christus begegnen, 167

Ein Volk, eine Sprache, eine Farbe

Der Herr kam, um allen Menschen den Frieden, die Frohbotschaft und das Leben zu bringen. Nicht allein den Reichen und nicht allein den Armen. Nicht nur den Gelehrten und nicht nur den Einfältigen, nein, allen. Allen Brüdern, denn wir sind Brüder als Kinder desselben Vaters, als Kinder Gottes. Es gibt nurmehr ein Volk: das Volk der Kinder Gottes. Es gibt nur noch eine Hautfarbe: die Hautfarbe der Kinder Gottes. Und es gibt nur noch eine Sprache: eine Sprache, die zum Herzen und zum Verstand spricht, ohne Worte, aber so, daß sie uns Gott erkennen läßt und uns anhält, einander zu lieben.

Christus begegnen, 106

Das Gebot der Nächstenliebe verwirklichen

Wie verständlich sind die Ungeduld, die Beklemmung und die ungestümen Wünsche jener, die mit einer natürlich christlichen Seele nicht resignieren wollen angesichts der persönlichen und sozialen Ungerechtigkeit, die das menschliche Herz hervorbringen kann. So viele Jahrhunderte schon leben die Menschen zusammen, und noch immer gibt es so viel Haß, so viel Zerstörung, so viel Fanatismus in Augen, die nicht sehen, und in Herzen, die nicht lieben wollen. Die Reichtümer der Erde verteilt unter einige wenige, die Bildungsgüter einem kleinen Kreis vorbehalten und draußen Hunger nach Brot und Wissen. Draußen menschliches Leben, das heilig ist, weil es von Gott kommt, und das behandelt wird wie eine Sache, wie Zahlen in einer Statistik. Ich verstehe und teile diese Ungeduld, eine Ungeduld, die mich drängt, auf Christus zu schauen, der uns ständig auffordert, jenes neue Gebot der Liebe zu verwirklichen.

Christus begegnen, 111

Wo es Armut, Traurigkeit und Schmerz gibt

Das Opus Dei muss da präsent sein, "wo es Armut gibt, wo Arbeit fehlt, wo Traurigkeit herrscht, wo es Schmerz gibt. Damit der Schmerz froh getragen wird, damit die Armut verschwindet, damit die Arbeitslosigkeit überwunden wird, so dass Christus Zutritt zum Leben jedes Menschen findet. In dem Maß, wie es der einzelne wünscht, denn wir sind große Freunde der Freiheit.“

(Ein Blick auf die Zukunft aus dem Herzen von Vallecas, Madrid 1998, S. 135. Die Worte sind vom 1. Oktober 1967)

Der Kampf gegen Ungerechtigkeit, Hunger und Unwissenheit

- Und wie können wir effektiv den Hunger, die Ungerechtigkeit und die Unwissenheit bekämpfen?

- Mein Sohn, das versuchen wir mit einem Einsatz, der heilig und übernatürlich ist: Wir versuchen, dass es in dieser Welt weniger Arme, weniger Unwissende und mehr Gerechtigkeit gibst; und das erste Mittel in diesem Kampf ist das Gebet, das Opfer. Beides findest du in der Arbeit, wenn du sie gut machen willst. Und dann gilt es, mit allen liebevoll umzugehen, eine treue und saubere Freundschaft zu pflegen, die menschlich und zugleich übernatürlich ist. Und so wird sich die Situation langsam verbessern – ohne Zwang oder Gewalt; Gewalt bringt nur Unordnung mit sich und verursacht größere Schrecken als die, die man vermeiden wollte.

(Ein Blick auf die Zukunft aus dem Herzen von Vallecas, Madrid 1998, S. 138. Die Worte sind vom 1. Oktober 1967)