In Rom hat das Heiligsprechungsverfahren für Bischof Alvaro del Portillo begonnen

400 Freunde Don Alvaros waren dabei, als Kardinal Ruini im römischen Lateranpalast am 5. März das Verfahren eröffnete. Damit laufen derzeit sieben Heiligsprechungsverfahren für Gläubige der Prälatur Opus Dei.

Kardinal Camillo Ruini hat am 5. März in Rom das Heiligsprechungsverfahren für Alvaro del Portillo eröffnet. Bischof del Portillo (1914-1994) war der erste Nachfolger des hl. Josemaria in der Leitung des Opus Dei. Der Akt fand im Versöhnungssaal des Lateranpalastes statt.

„Immer, wenn wir uns trafen, erkannte ich in Bischof del Portillo einen beispielhaften Seelsorger,“ erinnert sich Ruini, der Vertreter des Papstes in der Leitung des Bistums Rom. „Er hatte eine reiche, innerliche Persönlichkeit. Das zeigte sich etwa in seiner festen Treue zum Glaubensschatz der Kirche, in seiner Einheit mit dem Papst, seiner pastoralen Sorge, seiner Demut und seiner Ausgeglichenheit.“

Don Alvaro, wie ihn viele Menschen nennen, die weltweit seine Fürsprache bei Gott anrufen, habe „an der Seite des hl. Josemaria eine tiefe seelsorgerische Erfahrung erworben. Zusammen mit seinen menschlichen Qualitäten und seiner theologischen wie juristischen Kompetenz war er vielseitig einsetzbar.“ Bischof Alvaro del Portillo war Sekretär der Konzilskommission, die das Dekret „Presbyterorum Ordinis“ erarbeitet hat und war Berater mehrerer anderer Kommissionen des II. Vatikanischen Konzils.

Kardinal Ruini erwähnte tausende Briefe, in denen Gläubige davon sprachen, dass sie auf die Fürsprache von Don Alvaro verschiedene Arten von Gebetserhörungen gewährt bekamen. Darunter befinden sich auch Heilungen von Krankheiten.

Nach der Ansprache Ruinis beantragte der Postulator, Prälat Flavio Capucci, die Eröffnung des diözesanen Verfahrens. Kardinal Ruini bestätigte sodann die Ernennung der Mitglieder des Tribunals. Etwa 400 Personen nahmen an der Zeremonie teil, darunter viele Freunde Don Alvaros und sein Nachfolger Bischof Javier Echevarría. Dieser sagte in einem Interview mit dem TV-Sender Telepace: „ Ich erinnere mich sehr gut, dass er täglich der Gnade Gottes zu entsprechen suchte und oft das Stoßgebet betete: ´Danke, Herr, verzeih mir und hilf mir mehr!´“

Die Kongregation für die Heiligsprechungsverfahren beschloß, dass die erste Stufe des Verfahrens von zwei gleichberechtigten Gerichten durchgeführt werden soll: das eine ist beim Vikariat von Rom, das andere bei der Prälatur Opus Dei angesiedelt. Die Sitzungen des Tribunals der Prälatur beginnen am 20. März. Beide Gerichte koordinieren ihre Arbeit beim Verhör der Zeugen und der Sammlung schriftlichen Materials.

Mit dem von Alvaro del Portillo sind nunmehr sieben Heiligsprechungsverfahren für Mitglieder des Opus Dei eröffnet, darunter für den guatemaltekischen Familienvater und Kinderarzt Ernesto Cofinjo (1899-1991) und den Schweizer Ingenieur Toni Zweifel (1938-1989).