Kardinal Jozef Tomko. Rom, 9. Oktober 2002

Wenn wir den lebendigen Glauben haben, wenn unser ganzes christliches Leben auf das innigste vereint ist mit dem Leben Christi in der Eucharistie, dann ist die Heiligung des Alltags nichts Unmögliches mehr.

Wenn wir den lebendigen Glauben haben, wenn unser ganzes christliches Leben auf das innigste vereint ist mit dem Leben Christi in der Eucharistie, dann ist die Heiligung des Alltags nichts Unmögliches mehr. Wir werden sie als Kinder Gottes in unserem Leben verwirklichen: „Alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes“, sagt der heilige Paulus ( Röm 8,14).

So wird unser gesamter Tagesablauf und jeder unserer Tage gleichsam zu einer Messe, in der sich Arbeit und Gebet im Grunde nicht mehr voneinander unterscheiden, weil beide – Arbeit und Gebet – sich in dem einen Opfer Christi verbinden, zu dem wir unsere Arbeit und unser Opfer als tägliche Gabe hinzufügen. Dann geschieht etwas Ähnliches wie in der heiligen Messe; dem Kelch mit Wein wird ein Tropfen unseres Wassers beigemischt, und dieser Wassertropfen geht auf in der einen eucharistischen Gabe, die wir mit dem Priester zusammen darbringen, wie es vor dem Gabengebet ausdrücklich heißt: „Betet Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer Gott, dem allmächtigen Vater, gefalle.“

So heiligen wir unsere Arbeit und bringen sie gemeinsam mit dem Opfer des Sohnes Gott dem Vater dar. Die eucharistische Symbolsprache ist kein bloßer Ritus: dieser Wassertropfen sagt etwas aus, und er sagt sehr viel; dieser Wassertropfen, das sind wir, und wir gehen auf in der Gabe und dem Opfer Jesu Christi.