Es ist das erste Mal, dass ich an einer Messe des hl. Josefmaria teilnehme

Ich bin keine Katholikin und gehöre auch nicht dem Opus Dei an, aber ich durfte in diesen Jahren die Freundschaft und Liebe aller Bewohnerinnen des Studentinnenheims Torrevista erfahren.

Am Samstag, den 25.Juni ging ich mit zur Kirche Santa Teresita in San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico, um an der Messe zu Ehren des hl. Josefmaria teilzunehmen. Die Kirche war brechend voll mit Leuten, die auf die eine oder andere Weise in Beziehung zum hl. Josefmaria standen und seine Botschaft schätzten. Die Worte dieser Botschaft dringen jedem ins Herz, ohne dass die Unterschiede der Herkunft, Nationalität, Kultur, Sprache, Hautfarbe oder Religion eine Rolle spielen würden.

Ein Blick in die Kirche <i>Santa Teresita</i> bei der Messe zu ehren des hl. Josefmaria Escrivá, am 25, Juni 2011

Zweifellos war die heilige Messe ein Abbild dieser Verschiedenheit, die dem Gründer des Opus Dei so sehr gefiel. Kinder, Jugendliche und Erwachsene hörten aufmerksam und andächtig der Predigt des Regionalvikars des Opus Dei, Msgr. Justiniano Garcia Arias zu, der so wie Jesus die Apostel die Gläubigen ermunterte, Menschenfischer zu sein und sich voll Glauben aufzumachen, erneut die Netze auszuwerfen, um einen großen Fang zu wagen.

Ich berichte über die Erfahrung dieser Messe zu Ehren des hl. Josefmaria, weil es das erste Mal ist, dass ich daran teilnehme. Ich fühlte mich tief bewegt von seinen Lehren, seinem Einsatz und Liebe zum Nächsten, die daraus sprachen. Außerdem war es genau zwei Jahre her, dass ich das Opus Dei in Torrevista, einem Studentinnenheim, kennen gelernt hatte. Im Verlauf dieser Jahre habe ich gelernt, Gott durch mein Studium und durch meine Arbeit und im Alltagsablauf zu suchen. Ich bin keine Katholikin noch gehöre ich dem Opus Dei an, aber ich durften in diesen Jahren die Freundschaft und Liebe all dieser Menschen erfahren, die dieser Berufung folgen und die Arbeit verrichten, die Gott ihnen anvertraut hat.

Fassade des Studentinnenheims Torrevista in Puerto Rico

Die Tatsache, dass Tausende an der Messe zu Ehren des hl. Josefmaria teilnahmen, steht in starkem Kontrast zur aktuellen Situation, die die Gesellschaft in Puerto Rico durchmacht. Die Kriminalität hat stark zugenommen und Angriffe auf Moral und christliche Werte sind an der Tagesordnung. Nun kann man sich fragen, warum im gleichen Atemzug von schwierigen Zeiten und von einem Heiligen gesprochen wird. Nun, die bloße Tatsache, dass so viele Christen zur Messe des hl. Josefmaria kommen, ist ein Beweis dafür, dass es weiterhin das Leute in diesem Land gibt, die nach der Heiligkeit streben und dabei auf die Macht Gottes und seine Gnade vertraut. Man fragt sich da schnell, wie man gerade jetzt auf die Idee kommen kann, von Apostolat und Liebe zu Gott zu sprechen, da manche Bürger Puerto Ricos an ihrer Situation verzweifeln. Auf diese Frage hält der hl. Josefmaria folgende Anwort bereit: „Es gibt Weltkrisen, weil es an Heiligen fehlt.“

Und er selbst ist ein solcher Heiliger gewesen, getragen von der Liebe zu Gott, zur Muttergottes und zur Kirche. Sie halfen ihm durch frohe und schmerzhafte Momente, in denen er immer ein Lächeln auf den Lippen hatte. Der hl. Josefmaria verstand es, durch sein Beispiel zu bezeugen, dass was für den Menschen unmöglich ist, für Gott doch möglich ist. Dieser treue und fromme Priester, der 2002 vom Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde, verstand es, eine umwerfende Botschaft in die Welt zu setzen: Die Heiligkeit im alltäglichen Leben ist erreichbar! Es ist nicht nötig, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen, um in den Himmel zu kommen, und in den gewöhnlichen Umständen ein hingegebenes Leben zu leben, denn in der normalen täglichen Arbeit ist es möglich, Gott zu dienen und Ihm zu gefallen. Das vermittelte er durch sein Wort und sein Beispiel. So steht es auch in der Hl. Schrift, die uns ermahnt, Gott vor allem anderen, in jeder Umgebung und in jedem Beruf zu lieben, ihm treu zu sein und anderen in diesem Sinne zu helfen.

Sicher ist es in schwierigen Zeiten das Wichtigste, Gott und seinen Plänen mit uns zu vertrauen. Gleichzeitig dürfen uns aber auch daran erinnern, dass heute ein Fest ist, weil ein Heiliger im Himmel ist und für uns Fürsprache einlegt - der hl. Josefmaria.