Neue Untersuchungen zur Geschichte des Opus Dei

Die vierte Nummer von ‘Studia et Documenta’, der Fachzeitschrift zur Geschichte des Opus Dei und seines Gründers, des hl. Josefmaria, erschien im Juni 2010.

Studentinnen von Zurbarán, April 1957

Die vierte Nummer von Studia et Documenta, der Fachzeitschrift zur Geschichte des Opus Dei und seines Gründers, des hl. Josefmaria, erschien im Juni 2010.

Wie gewöhnlich ist ein Teil des Inhalts einer Monographie gewidmet, in diesem Fall mehreren Erziehungsprojekten, die das Opus Dei an verschiedenen Orten und in sehr unterschiedlichen Umfeldern ins Leben gerufen hat und unterhält. Mercedes Montero berichtet über die Anfänge von Zurbarán in Madrid, des ersten Studentinnenheims, das sich dem direkten Antrieb des hl. Josefmaria verdankt. Constantino Ánchel beschäftigt sich unter dokumentarischem Gesichtspunkt mit der ersten körperschaftlichen Einrichtung des Opus Dei, dem Studentenheim DYA. Und Ramón Pomar stellt eine weitere Initiative vor, die in der Geschichte des Opus Dei eine wichtige Stellung einnimmt, weil nach ihrem Modell viele ähnliche Einrichtungen in der ganzen Welt entstanden sind: die Schule Gaztelueta.

Auch das Warrane College in Sydney, das José Manuel Cerda in seinem Artikel beschreibt, hat eine Art „Pionierrolle“ gespielt, wenn auch in anderem Sinne. Es war die erste offizielle körperschaftliche Einrichtung des Opus Dei in Australien und befand sich sofort im Zentrum der Studentenrevolte der 70er Jahre. Maria Carla Giammarco schreibt in ihrer Einführung zur monographischen Rubrik: „Die Wellen des Widerstandes gegenüber christlich inspirierten Initiativen tauchen periodisch wie eine Art Ritual auf. Aber die von Sydney mit ihren Angriffen, Barrikaden und handgemachten Wurfgeschossen hat ein besonderes Flair, sie ähnelt einem abenteuerlichen Western.“

Die Schule Gaztelueta öffnete 1951 ihre Pforten

In der Abteilung Studien und Hinweise finden sich zwei Artikel, die von der Beziehung des hl. Josefmaria zu bedeutenden Persönlichkeiten der Kirchengeschichte handeln. Der erste untersucht die Korrespondenz zwischen dem Gründer des Opus Dei und Msgr. Juan Hervás Benet, dem Begründer der „Cursillos de Cristiandad“; die Verfasserin, Francisca Colomer, legt offen, welche Freundschaft diese beiden Initiatoren des geistlichen Lebens der Laien verband. Im zweiten Artikel analysiert Aldo Capucci die Beziehung des hl. Josefmaria zum seligen Ildefonso Schuster, dem Kardinal und Erzbischof von Mailand, einer herausragenden Gestalt der Kirche Italiens.

Karte des Gebiets von Peru, in dem die Prälatur Yauyos liegt

Weitere Forschungen dieser gemischten Abteilung führen uns zu kulturell weit auseinander liegenden Punkten der Erde. Da geht es einmal um die angesehen Harvard Universität und die wilde Andenregion der Prälatur von Yauyos. An beiden Orten haben sich Mitglieder des Opus Dei auf ganz unterschiedliche Weise, aber mit demselben apostolischen Impetus, der Aufgabe der Evangelisierung gewidmet. John A. Guegens Darstellung der ersten Tage des Opus Dei in Cambridge (USA) ist die Fortführung einer früheren Arbeit aus der ersten Ausgabe von Studia et Documenta, während Esteban Puig über die Prälatur von Yauyos, die der Heilige Stuhl dem Opus Dei anvertraut hatte, und ihren Einfluss auf die Entwicklung des Klerus in Peru berichtet.

Biographische Angaben von Francisco R. Quiroga über Narcisa (Nisa) González Guzmán, eine der ersten Frauen des Opus Dei, vervollständigen diesen Teil von Studien und Hinweise.

Handgeschriebenes Fragment eines Briefes an Dolores Fisac

Im Teil der Dokumentationen, in dem nach und nach unveröffentlichte Texte erscheinen, die angemessen erläutert und mit Anmerkungen versehen sind, finden wir zwei Briefwechsel. Der eine fand während des spanischen Bürgerkrieges zwischen dem hl. Josefmaria und Dolores Fisac (einer weiteren Frau aus den ersten Zeiten) statt. Er ist nicht nur von biographischem Interesse, sondern zeichnet auch ein Bild des Alltags derer, die sich vor dem Krieg in den Untergrund geflüchtet hatten. Die Bearbeitung ist von Yolanda Cagigas. Der zweite Briefwechsel, vorgestellt von Franciso Crosas, umfasst die Briefe, die zwischen dem Gründer des Opus Dei und dem Bischof von Vitoria, Msgr. Javier Lauzurica, in den Jahren 1934 bis 1940 hin- und hergingen. Sie sind ein Zeugnis, das nicht nur für die Geschichte des Opus Dei, sondern auch für die Kirchengeschichte jener gefahrvollen Jahre in Spanien von hohem Interesse ist.

Die Rubrik Neuheiten stellt dieses Mal volkstümliche Denkmäler der Erinnerung an den hl. Josefmaria im Städtebild Italiens vor. Ihr Verfasser, Aldo Capucci, berichtet nämlich über die beträchtliche Anzahl von Straßen, Plätzen usw., die in italienischen Städten und Dörfern den Namen des Gründers des Opus Dei tragen.

Auch in dieser Nummer gibt es bibliographische Angaben kleineren oder größeren Ausmaßes und einen neuen Band der umfangreichen bibliographischen Sammlung der „Allgemeinen Bibliographie“ über den hl. Josefmaria und das Opus Dei. Die ersten drei Nummern von Studia et Documenta haben versucht, eine ausführliche Bibliographie über den hl. Josefmaria bis zum Jahr 2002 aufzustellen, während in dieser vierten Ausgabe ein erster Band der „Allgemeinen Bibliographie über das Opus Dei “ erscheint, der in den folgenden Ausgaben vervollständigt wird.

Weitere Informationen finden Sie unter www.isje.org (Historisches Institut Heiliger Josefmaria Escrivá)

Die Fachzeitschrift Studia et Documenta erscheint in einer einzigen mehrsprachigen Ausgabe. In diesem vierten Band finden Sie Artikel auf Spanisch, Englisch und Italienisch. Um ein Exemplar zu erhalten oder zu abonnieren, gehen Sie zu www.studiaetdocumenta.it