Es fehlte eine Unterlage

J. L. G. M., Spanien

Ich war damit beschäftigt, einer befreundeten Familie bei der Abwicklung der nötigen Formalitäten zu helfen, die erforderlich waren, um ihre Ferien in meinem Ferienhaus verbringen zu können. Heutzutage ist die Regierung meines Landes sehr zurückhaltend bei der Gewährung solcher Anträge .Besonders dann wenn es sich um Ausländer aus den Ländern handelt, aus denen in den letzten Jahren häufig illegale Einwanderer ins Land kamen.

Ich stellte also mit viel Arbeitsaufwand meinerseits eine ausführliche Dokumentation zusammen. Auch die Gastfamilie bemühte sich an ihrem Auswärtigen Amt und der entsprechenden Botschaft um die nötigen Unterlagen, die sie mir anschließend zukommen ließen. Als ich schließlich an der entsprechenden Verwaltungsbehörde mit den Unterlagen vorstellig wurde, prüfte der Beamte die gesamten Papiere sorgfältig und teilte mir mit, dass noch ein Dokument fehle. Ich selbst hatte die Unterlagen mehrfach überprüft und war sicher, dass alles vollständig war. Die Angelegenheit schien sich als äußert kompliziert zu entwickeln, da wir zur Beschaffung der fehlenden Unterlagen nochmal mit dem gesamten Prozess von vorne beginnen und auch erneut Kontakt zu den Behörden im Herkunftsland meiner Bekannten würden aufnehmen müssten. Das wäre mit einem großen, völlig überzogenen Zeit- und Geldaufwand verbunden gewesen.

Als ich zu Hause die Unterlagen erneut durchschaute, stellte ich fest, dass ich das gesuchte Dokumentes weggeräumt hatte, weil es im vorliegenden Fall wirklich nicht mötig war. Aber alle Versuche, den Verwaltungsbeamten von seinem Irrtum zu überzeugen, schienen zum Scheitern verurteilt. Es war aber das Einzige, was ich noch tun konnte. Schließlich entschloss ich mich, es am folgenden Tag erneut zu versuchen und die Erlaubnis auch ohne das vorher geforderte Papier zu bekommen.

Ich hatte keine Zeit mehr, um neun Tage lang das Gebet zum hl. Josefmaria zu beten, aber ich brauchte jetzt dringend seine Hilfe. Unterwegs in der U-Bahn betete ich ununterbrochen einen Gebetszettel nach dem anderen; sogar mit Vater unser, Ave Maria und Gloria. So hielt ich pausenlos bis zum Betreten des Gebäudes eine Art improvisierter Novene.

Dieses Mal betreute mich ein anderer, sehr freundlicher Beamte.Als er mich nach dem fehlenden Dokument fragte, sagte ich ihm, dass es für diesen Vorgang nicht nötig wäre und er gab mir ohne weitere Diskussion Recht.Er erkannte die Unterlagen an,ohne mit seinem Kollegen, der mich vorher betreut hatte, Rücksprache zu nehmen.So erhlielt ich die Aufenthaltsgenehmigung für den von mir vorgeschlagenen Zeitraum.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Geschichte sehr trivial erscheint, verglichen mit Heilungen, Bekehrungen oder der Rettung aus ausweglosen Umständen. Für mich aber war die Lösung des Problems sehr schwierig und ich bin dem hl. Josefmaria enorm dankbar, dass er allem zu einem guten Ausgang verholfen hat genauso, als wenn es sich um ein Geschehen von enormer Wichtigkeit gehandelt hätte.