Ein Künstler mit Pflichtbewusstsein

Miguel Aranguren ist Romanschriftsteller und Vater von vier Kindern.

Ich bin Schriftsteller, ich schreibe gerne Romane und Meinungsartikel. Ich bin verheiratet und habe 4 Kinder. Meinen Beruf empfinde Ich als wunderbar, weil er darin besteht, Geschichten zu erzählen. Ich hatte das große Glück in einem christlichen Zuhause zur Welt zu kommen, in dem mit großer Selbstverständlichkeit die Botschaft des hl. Josefmaria gelebt wurde. Ich meine damit, dass unser Haus weniger in theoretischer Weise als vielmehr praktisch von der Botschaft der Heiligkeit inmitten des Gewöhnlichen geprägt war.

Ein Beruf, um "die Seele aufzurütteln"

Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller malt er Aquarelle ( wie das abgebildete)

Was mich besonders an der Botschaft reizte – mich, der sich der künstlerischen Arbeit verschrieben hat – war, dass man Gott keine schlecht gemachten Dinge aufopfern kann. Jeder muss die Gaben entdecken, mit denen er ohne Verdienst ausgestattet wurde, und muss sie auf das Höchste entwickeln und nutzen.

Als ich dann entdeckte, dass meine Begabung darin bestand, Geschichten zu Papier zu bringen, bemerkte ich gleichzeitig, dass ich auch auf diesem Gebiet keine Schlampereien produzieren durfte. Die Geschichten mussten innerhalb meiner Möglichkeiten so talentiert erzählt werden, dass sie auf dem Papier zu einem Dienst an den anderen würden. Ich wollte, dass kein Leser gleichgültig bliebe, nachdem er einen meiner Romane gelesen hatte. Die Personen, das Ambiente oder die Handlung selbst mussten in der Lage sein, ihn aufzurütteln und ihn zu motivieren, ein besserer Mensch zu werden.

Die Möglichkeit, die sich uns als Christen auftut, dem Willen Gottes entsprechend zu arbeiten, ist die, wie der junge Abel ein Feuer zu entfachen, dessen Duft zum Himmel dringt, verbunden mit dem Wunsch, Gott die Ehre zu geben. Das geschieht, wenn wir die Arbeit sorgfältig zu Ende bringen; immer dann, wenn wir zuerst uns dem widmen, was uns ein wenig mehr Anstrengung kostet, und wenn wir mit dem Wunsch arbeiten zu dienen.

Ich habe erfahren, dass man dabei niemals alt wird.

Es war für mich eine Entdeckung, als ich feststellte dass der hl. Josefmaria ein jugendlicher Mensch war. Ich lernte ihn in den Filmen mit ihm kennen, als er schon begann, alt zu werden. Da habe ich verstanden, dass Jugend keine Frage des Alters ist, sondern eines verliebten Herzens. Die Menschen, die die wahre Liebe finden,die einen Grund finden, für den es sich lohnt, sein Leben einzusetzen, das sind Menschen, die nie alt werden.

"Dämmerung in Prag"

Ich habe mehrere sehr alte Menschen im Opus Dei getroffen, die genauso begeistert wie junge Leute sind. Und Junge, die kurz nach Beendigung ihrer Ausbildung sich aufmachten, in neuen Ländern die Arbeit aufzunehmen – in Ländern, die zum Teil sehr kalt sind, und deren Schnee sie erst zum Schmelzen bringen mussten durch die Liebe zu Gott, die sie in ihre Arbeit legen. Dort wo kalte Gleichgültigkeit herrscht, bieten sie die Wärme ihrer Freundschaft an.

Auch ich habe diese Jugend gefunden, die der Gründer des Opus Dei verkörperte, in vielen Familien gefunden, und ich versuche, sie auch in meiner Familie aufscheinen zu lassen. Unsere Familien sollen wirklich Orte der Heiterkeit, der Fröhlichkeit sein, wo man oft ein schallendes Gelächter hört, wo das Wichtigste die Spiele der Kinder, das gemeinsame Familienleben, und die Zeit des gemeinsamen Nachdenkens ist.

Dasselbe habe ich in Todgeweihten gesehen, die diese Situation in ein Vorzimmer des Himmels machten Wie sie jung sterben, als junge Menschen ihren Todeskampf erleiden, überzeugt, dass ihr Schmerz einen Sinn haben kann.wie sie selbstverständlich von der Erde zum Himmel wechselten, weil sie aus Liebe starben.

Der Autor hat das Buch “El arca de la isla” mit eigenen Zeichnungen versehen.

Auch Du kannst davon träumen zu schreiben!

Als ich noch sehr jung war, habe ich schon einen Roman veröffentlichen können. Ich war 19 und schrieb vorwiegend in den Ferien .Ich bekam gute Kritiken in den Zeitungen. Damals bemerkte ich, dass es eine Gabe war, die ich empfangen hatte, und dass die Zeit reif war, sie im Dienst an den anderen zu gebrauchen. Ich entdeckte meine Arbeit als einen Dienst.

Daraufhin gründete ich die „Excelencia literaria“ um auch anderen jungen Leuten Mut zu machen, Geschichten zu Papier bringen. Ich wollte schriftstellerische Berufungen fördern und ihnen zurufen: „Träume, auch du kannst schreiben!“ Ich hege die Hoffnung, auf junge Schriftsteller zu treffen, die fähig sind das „literarische Geschäft“ wieder seinem Ursprung zuzuführen. Denn ein Schriftsteller ist wie ein Leuchtfeuer, der die Welt erhellt durch den Inhalt seiner Erzählungen und durch die menschlichen Werte, die er durch sie vermittelt.