Jede Frau, die das liest...

Der hl. Josefmaria zitiert im Weg eine Stelle aus dem Evangelium, wo die Frauen erwähnt werden, die Jesus folgten, und fügt hinzu: „Dabei bitte ich Gott, dass jede Frau, die das liest, von heiligem Neid erfüllt werde und sich zum Handeln gedrängt fühlt." Wir veröffentlichen hier einen Kommentar zu diesem Zitat von Pedro Rodriguez.

Der hl. Josefmaria zitiert im Weg eine Stelle aus dem Evangelium, wo die Frauen erwähnt werden, die Jesus folgten, und fügt hinzu: „Dabei bitte ich Gott, dass jede Frau, die das liest, von heiligem Neid erfüllt werde und sich zum Handeln gedrängt fühlt." Wir veröffentlichen hier einen Kommentar zu diesem Zitat von Pedro Rodriguez.

Nichts Neues

Die letzten drei Punkte (980, 981, 982) dieses Kapitels – Das Apostolat – wurden vom hl. Josefmaria während seines Aufenthalts in Burgos verfasst. Sie beziehen sich in besonderer Weise auf „das Apostolat der Frau“. Das bedeutet natürlich nicht, dass er erst jetzt auf „das Apostolat der Frauen“ zu sprechen kommt. Vielmehr ist es so, dass alle Kapitel des Weges sich ohne zu Unterschied an Frauen und Männer wenden.

Diese Aussage hörte ich im Jahre 1957 persönlich von ihm, wobei er noch präzisierte: „Ich war damals unterwegs zum Haus einer achtzigjährigen Dame, die bei mir beichtete, um in ihrer Hauskapelle die hl. Messe zu feiern. Dort kam während der hl. Messe, nach der Kommunion, der weibliche Zweig des Opus Dei zur Welt.”

Selbstverständlich hat der hl. Josefmaria den Frauen nichts Spezifisches zu sagen, was er nicht schon allen Leser vom ersten Punkt des Buches Der Wegan mitgeteilt hätte. Was wiederum kein Beweis dafür ist, dass die weibliche Psyche nicht oft einer besonderen Beachtung wert ist – und sie in der Tat gefunden hat – und das gesamte christliche Leben mehr aus dieser Perspektive behandelt worden ist. Bei der ersten Verkündigung des Evangeliums an die Christen sah man allerdings davon ab. Der hl. Paulus predigte das Evangelium unterschiedslos Männern und Frauen, Sklaven und Freien, Juden und Griechen.

Diese drei Punkte enthalten meiner Meinung nach deshalb auch keine spezifische Aussage für das Apostolat der Frauen. Sie sind vielmehr eine gerade einmal angeschnittene Betrachtung über die Stellen der Bibel, die die „Gruppe der Jünger“ betrifft, die seit den Anfängen sowohl aus Männern als auch Frauen bestand, die in Gemeinschaft mit Jesus lebten und denen jeweils verschiedene Aufgaben zugedacht waren.

Ich hörte vom Gründer selbst die Aussage: “Nicht einmal im Scherz”

Die Abfassung des Punktes 980 vom Weg liegt wohl eher in der Zeit nach dem Gründungstag, dem 2. Oktober 1928. „Ich hatte geschrieben: Niemals wird es Frauen im Werk geben – nicht einmal im Scherz.“ und die bald darauf folgende erneute Eingebung des Herrn, die ihn seit dem 14. Februar 1930 veranlasste, das Werk auch auf Frauen auszudehenen. „Ich begann, die hl. Messe zu feiern, und es war mir klar, dass es niemals Frauen im Werk geben würde, Als ich sie beendete, war der weiblichen Zweig des Werkes gegründet.“

1957 in Rom hörte ich den hl. Josefmaria diesen Sachverhalt wie folgt erklären: „Ich feierte die hl. Messe öfters in der Hauskapelle einer älteren Dame, die 80 Jahre alt war und die bei mir beichtete. Und gerade dort war es – nach der Kommunion – innerhalb der hl. Messe, dass die weibliche Abteilung entgegen meiner Vorstellung zur Welt kam.“ An anderer Stelle sagte er: „Die Gründung des Opus Dei geschah ohne micht; die weibliche Abteilung gegen meine persönliche Meinung.“ Der Text fährt dann fort „…und die Priestergesellschaft vom hl. Kreuz, die ich anstrebte, ohne die richtige Lösung zu finden. Auch sie entstand während der hl. Messe.“