Bittet Gott, er möge mich zu einer Seele des Gebetes machen

Am 14. Juni 2012 wird Bischof Echevarría 80 Jahre alt. Zum ersten Mal begegnete er dem hl. Josefmaria mit 16 Jahren, am 2. November 1948. In den Tagen vor diesem Geburtstag bittet er in Erinnerung an den Gründer des Opus Dei die Gläubigen und Mitarbeiter des Opus Dei: "Betet für mich, denn ich brauche es!"

Zum 80. Geburtstag des Prälaten des Opus Dei

Javier Echevarría mit dem hl. Josefmaria während einer Reise nach Marseille, 1958

"—¡Javi!" Und mit schwacher Stimme fügte er, sobald Javier Echevarría ins Zimmer trat, hinzu: Es geht mir nicht gut.“. Das waren die letzten Worte des hl. Josefmaria auf der Erde. Es war der 26. Juni 1975, 12 Uhr mittags in Rom. Wie wurden an Javier Echevarría gerichtet, der nach ihrer Rückkehr von Castelgandolfo hinter ihm in sein Arbeitszimmer trat.

Am 14. Juni 2012 wird Bischof Echevarría 80 Jahre alt. Zum ersten Mal begegnete er dem hl. Josefmaria mit 16 Jahren, am 2. November 1948. In den Tagen vor diesem Geburtstag schreibt er in Erinnerung an den Gründer des Opus Dei:

«Seit Monaten schon kommen mir Erinnerungen an die Feier des siebzigsten Geburtstages des hl. Josefmaria. Unser Vater bat damals um die Gnade, ein Mensch des Gebetes zu sein, obwohl er so sehr in Gott versunken war, dass er sozusagen ohne Unterlass mit ihm sprach. Darauf hat er selbst am 8. Januar 1972 während der hl. Messe für eine kleine Gruppe seiner Töchter ausdrücklich hingewiesen. Das ist mein Vorsatz am Vorabend meines Geburtstages, an dem ich sieben Jahre alt werde: Ich möchte eine Seele des Gebetes sein, eines ununterbrochenen Gebetes; ich möchte immer mit erhobenen Händen da stehen, wie bei den Gebeten der Messe. Und diesen Vorsatz solltet auch ihr fassen, denn dann seid ihr gut gelaunt, zufrieden und wirksam (Hl. Josefmaria, Aufzeichnungen aus einer Homilie, 8.1.1972)

Der hl. Josefmaria und Bischof Álvaro del Portillo in Venezuela, 1975

Bei anderen Gelegenheiten erbat er mit anderen Worten von Gott dieselbe Gnade. Konkret erinnere ich mich an einen Trinkspruch zum Jahresbeginn, kurz vor seinem Geburtstag, als er mit seinen Söhnen vom Generalrat zusammen war. Damals sagte er: Für alle die Freude, für mich die Zerknirschung (Hl. Josefmaria, Worte am Jahresbeginn, 1.1.197). Daher bitte ich Euch, diesen Euren Vater an seinem Geburtstag – und eigentlich jeden Tag – nicht zu vergessen, damit er mit Reue, Zerknirschung und wachsendem Feingefühl Gott das zu geben versteht, was dieser jeden Tag von ihm erbittet. Und da Reue und Freude Frucht des Wirkens des Heiligen Geistes sind, bittet darum, dass er mich zu einer Seele des Gebetes mache, die den Anregungen des Trösters gegenüber fügsam ist und sie in die Tat umsetzt. Dasselbe wünsche ich für für alle, jeden einzelnen von Euch: betende Menschen zu sein, Männer und Frauen, die die Abtötung und die Buße lieben, die den anderen dienen, Menschen, die sich für das Apostolat verzehren. Und das alles in den gewöhnlichen Lebensumständen und, sollten sie eintreten, auch den außergewöhnlichen.»

Dann fügt er einige Erinnerungen an seinen Vorgänger, Alvaro del Portillo, hinzu:

« Ich erinnere mich auch daran, wie sich der liebe Don Alvaro auf seinen achtzigsten Geburtstag vorbereitete. In meinem Herzen hat sich die Art, wie er in der Messe jenes Jahrestages über die Dankbarkeit, die Reue und die Bitte um Hilfe sprach, tief eingeprägt. Es waren Worte, die er immer wiederholte, wenn ein besonderer Jahrestag anstand: Danke, verzeih mir, hilf mir noch mehr. Ich versuche, sie häufig zu sagen, und schlage Euch vor, das auch zu tun, wenn Ihr wollt, denn sie werden Euch Frieden und Gelassenheit schenken.»

Bischof Javier Echevarría bei einer Audienz mit dem Heiligen Vater Benedikt XVI., Januar 2011

Schließlich verbindet er sich mit Benedikt XVI. , der auch vor kurzem ein hohes Alter erreichte:

«Vor zwei Monaten, als Benedikt XVI. 85 Jahre alt wurde, sprach er Worte, die auch mir aus dem Herzen kommen. Der Heilige Vater sagte damals: Ich stehe vor der letzten Wegstrecke meines Lebens und weiß nicht, was mir verhängt sein wird. Aber ich weiß, daß das Licht Gottes da ist, daß er auferstanden ist, daß sein Licht stärker ist als alles Dunkel; daß Gottes Güte stärker ist als alles Böse dieser Welt. Und das läßt mich in Gewißheit weitergehen. Das läßt uns weitergehen, und allen, die dieses „Ja“ Gottes immer wieder durch ihren Glauben auch mir gewiß machen, danke ich von ganzem Herzen in dieser Stunde (Benedikt XVI., Predigt in der Messe anlässlich seines 85. Geburtstages,16.4.2012).»

Hier finden Sie den vollständigen Text des Briefes.