Welchen Sinn haben die Heiligenbilder?

Die Ikonographie ist ein Spiegelbild der Gedankenwelt des jeweiligen geschichtlichen Augenblicks; und wie ein Wort gleichzeitig oder im Laufe der Zeit mehrere Bedeutungen haben kann, so kann ein Bild je nach Epoche sehr unterschiedliche Assoziationen hervorrufen. Das gleiche gilt für die christliche Ikonographie, die eine Darstellung des durchbeteten und gelebten Glaubens ist.

Um die Heiligung des Gottesvolkes zu pflegen, fördert sie die wahre und echte Verehrung der seligen, immerwährenden Jungfrau und Gottesmutter Maria und der anderen Heiligen.(1)

Wie Johannes Paul II. sagte, „ist das Leben der Heiligen Spiegelbild der Güte Gottes, der allein der Gute ist“(2). Es bietet den Gläubigen ein willkommenes Beispiel zur Nachahmung.(3) Außerdem „singen die Heiligen, die das ewige Heil bereits erlangt haben, Gott im Himmel das vollkommene Lob und legen Fürsprache für uns ein“(4).

Gott erwählte konkret den hl. Josefmaria, um in der Kirche die allgemeine Berufung zur Heiligkeit und zum Apostolat zu verkünden. Wir wünschen, dass, wie Benedikt XVI. anlässlich der Segnung der Statue des Gründers des Opus Dei am Petersdom sagte, diese Bilder anspornen, „die tägliche Arbeit treu im Geiste Christi zu verrichten und mit brennender Liebe dem Werk der Erlösung zu dienen“(5).

Die Ikonographie gehört nicht nur zur Geschichte der Kunst, sondern zur Geschichte der Kultur und des menschlichen Denkens allgemein. Sie ist ein Spiegelbild der Gedankenwelt, der Sensibilität des jeweiligen geschichtlichen Augenblicks; und wie ein Wort gleichzeitig oder im Laufe der Zeit mehrere Bedeutungen haben kann, so kann ein Bild je nach Epoche sehr unterschiedliche Assoziationen hervorrufen.

Das gleiche gilt für die christliche Ikonographie, die eine Darstellung des durchbeteten und gelebten Glaubens ist. Ihre Betrachtung trägt zum Verständnis der Schönheit des Glaubens bei. Mit Worten von Johannes Paul II.: “Eure Kunst trägt dazu bei, die wahre Schönheit herauszustellen, die als eine Art Widerschein des Geistes Gottes die Materie verwandelt und dem Inneren der Menschen den Sinn für das Ewige erschließt.“(6)

Anmerkungen

(1) Vgl. CIC, c. 1186

(2) Johannes Paul II. Enz. Veritatis Splendor, Nr. 107

(3) Zweites Vatikanisches Konzil, Konst. Sacrosanctum Concilium, Nr. 111

(4) Ebd., Nr. 104

(5) Benedikt XVI., Segnung der Statue des heiligen Josefmaria am Petersdom, Pacini Verlag, Florenz 2008, S. 1

(6) Johannes Paul II., Brief an die Künstler, Rom 1999